
Der Bosporus mit seinen 30 km Länge erscheint endlos, genau wie die Stadt selbst. Mit strahlendem Sonnenschein haben wir perfektes Ausflugswetter, als wir eins der Schiffe entern und in See stechen. Also: in den Bosporus.
Rumours say that the Bosporus has not more than 30 kilometres length, yet I doubt it. During a 2-hours-turn on one of the touristic boats, we do neither reach nor see an end to it. So much for me to find out if the Black Sea is black in colour or black in beauty…

Die maximale Breite von 2.500m glaube ich sofort, aber das mit der Gesamtstrecke zwischen Schwarzem Meer und Marmarameer muss mal jemand nachmessen. Während unserer zweistündigen Fahrt finden weder die Meerenge noch Istanbul ein Ende. Es scheint, als würden Stadt und „Fluss“ endlos so weitergehen.
The maximal width of 2,5km seems more realistic. Enough space for traffic of all kinds: freight ships, cruisers, taxi boats and whatever else seems adequate. The only strange fact is the obvious lack of private harbours – less than the Starnberger lake, I dare say.

Tage später merke ich, wie sehr sich Istanbul in meinem Kopf verhakt hat: Die gigantische Ausdehnung dieser Stadt verlangt nach weiteren Besuchen. Im Laufe der Jahrhunderte sind viele Stadtviertel entstanden, immer durchmischt mit unterschiedlichen Menschen, immer mit eigenem Flair.
Days after our departure, I will realize the subtle attraction of Istanbul. Beside architectural beauty and historic leftovers, it seems like a giant puzzle, leaving you to look for missing pieces. As soon as you turn your back to it, you start to yearn for another visit.

Während der Bootsfahrt passieren wir französisch anmutende Paläste, Moscheen, eine schicke Schwimmbad-Club-Insel, alte Holzhäuser und etliche Häfen.
During the kaleidoscope of this trip, we pass by French castles, mosques, wooden town houses and even an artificial swim-club-island.


Als wir an der Burgmauer der mittelalterlichen Festung Rumeli Hisarı vorbeifahren, dämmert mir, dass alles seinen Preis hat: Strategische Lage, fruchtbares Umland und über Jahrhunderte eine reiche & kunstfertige Metropole – das geht einher mit der beständigen Abwehr von Überfällen.
When we reach the fortress walls of Rumeli Hisarı, it dawns on me: You pay a price for being one of the biggest cities of the medieval (or even antique) world. Hard to prosper without making enemies, so you better be ready to defend your territory any time.

Kein Wunder, dass etliche Romane in verschiedenen Epochen der Stadt spielen. Jedes der historischen Bauwerke erzählt von glorreichen Zeiten, verschiedenen Herrschern und mehreren religiösen Strömungen. Umso schöner, dass die Stadt im täglichen Leben so lebendig und modern daherkommt. Das betrifft vor allem „unser“ Viertel Galata, aber auch weit außerhalb der alten Quartiere pulsiert das Leben. Lokale und Cafés ziehen überall Ausflügler und Einheimische an.
It comes as no surprise that umpteen novels choose Constantinople for their setting. Yet, with all the historic sources, it is the modern life that really gets me. Apart from “our” Galata-area, we see cafés and restaurants all over the town, highly frequented by inhabitants as well as tourists.

Während München ein kosmopolitisches Dorf ist, kann man in Istanbul Jahrzehnte leben, ohne die meisten seiner Stadtviertel je zu betreten.
Other than Munich, Istanbul is probably bigger than life: you may live here for decades without setting foot in most of the city’s quarters.

Für heute schaffen wir die Eroberung des gesamten Gebietes eh nicht mehr, also dreht der Kapitän bei und steuert zurück zum Ausgangspunkt. Kurz vorher passieren wir noch den Zugang zum Marmara-Meer, das noch kleiner ist als das Schwarze Meer. Nur, dass rund um Istanbul nichts wirklich klein ist.
For today, we let down any ambition to grasp Istanbul as a whole, aiming back to our starting point. Not without a glimpse towards Marmara sea, that is – too small to call it an ocean, and yet big enough to suit this place appropriately.

Als wir am Topkapı Palast vorbeiziehen, denke ich: Den sehe ich mir bei meinem nächsten Besuch an. Also dann, wenn ich auch die Gegend oberhalb des Goldenen Horns, rund um den Blachernen Palast und Dietrichs Wurzeln (letztere außerhalb der Palastmauern) erkunden werde.
When passing by the Topkapı Palace, I set in on my bucket list for another visit, joining the Blachernae Palace, the region high above the Golden Horn and Dietrich’s childhood hot spots.

Wir bleiben dem Bosporus treu, als wir im 7. Stock zu einem luftigen Lunch im Mükellef Karaköy einkehren.
We stick to the Bosporus when lifted up to the 7th floor for airy lunch at the Mükellef Karaköy. It is the perfect rest before we throw ourselves back into the vivid street life of Galata.
Gleich hinter unserem Restaurant beginnt der steile Anstieg hoch zum Galata-Turm. Allein dieser Stadtteil hat mich so für sich eingenommen, dass es einen eigenen Blog-Beitrag wert ist – aber das muss noch ein wenig warten…
The area around Pera and Galata is worth another blog post. With all history and western influences, it is like Istanbul in a nutshell – but that has to wait for another week…




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