Es begann im Sommer 2013: Die Idee eines Campingbusses fand ich schon länger ziemlich cool, nur der gewünschte lässige Surfer-Typ dazu fand meine Adresse nicht. Wie schon etliche Jahre zuvor (Projekt „Motorrad“) kam es, wie es kommen musste: „Alles muss man selber machen…“ und aus einer fixen Idee wurde ein Plan. Aus heiterem Himmel stapelten sich die Fachzeitschriften, während ich regelmäßig das Internet nach brauchbaren gebrauchten Bussen absuchte.
Wichtig beim Kauf: das Klischee von Freiheit und Abenteuer soll mit ausgeliefert werden, sozusagen die Möglichkeit einer Insel inmitten des Nichts. Die Zielvorgabe ist demnach ein vollausgebauter Bus mit Bett, Bad und Küche, zwischen 5 und 6 m lang und irgendwie „meins!“.
Wenige Wochen später dann der Glücksgriff: seltener Grundriss, wie für mich gemacht. Wenig km auf dem Tacho, aber der große Ducato-Motor unter der Haube. Unspektakulär von außen, aber mit viel Wohlfühlraum innen. Mit grüner Plakette trotz stattlichem Dieselverbrauch, aber letzteres weiß ich zum Kaufzeitpunkt noch nicht.
Beim Händler der Rundum-Check: alle Dichtungen befingern: sind sie elastisch und dicht? An allen Türkanten, Nähten, Scharnieren etc. nach Rost suchen (und nicht finden). Den Motor begutachten: ehrlich gealtert, keine Show, keine Schäden. Unter den Boden kauern und den Flugrost als kalkulierbares Risiko anerkennen. Schnuppern nach Feuchtigkeit oder Ekelbad, öffnen und schließen sämtlicher Türen und Schränke und schließlich „man bringe mir eine Leiter“ und der Blick auf’s Dach. Nach kurzer (kürzester) Probefahrt der Entschluss: der Motor robust, der Aufbau nahezu perfekt und der Bus einfach „meins“, also rein in die Preisverhandlung!
2 volle Gasflaschen, eine neue Dachluke und ungeduldige Wartetage später kann ich ihn endlich heimholen. Fast zumindest, denn bevor das neue alte Traumgefährt auch nur eine Nacht am Waldrand parkt, braucht er eine durchdachte Verteidigungsstrategie: der nette Fiat-Werkstattmann baut mir einen Marderschreck ein, damit es keinen tierischen Ärger gibt.

Vollausstattung: Hectors Heck
Dermaßen präpariert ist die Freude groß, bei der Heimfahrt kann ich gar nicht anders, als von einem Außenspiegel zum nächsten zu grinsen und mich zu freuen wie die Schneekönigin zu weißer Weihnacht – Hector’s coming home und das neue Leben mit Bus kann beginnen!