
Der Pazifik liegt glatt und ruhig vor Kihei, also suche ich die Wellen jetzt an der North Shore. Angeblich wurden Wellen gebucht von den Veranstaltern einer kleinen Big Wave-Competition.
Calm as a lake, that is the Pacific around Kihei. Time for a trip to the North Shore: Rumours say, there must be waves for today’s Big Wave competition.

Oh ja, hier ist Dynamik im Meer. Ich stehe am Ho’okipa Lookout und sehe wunderbar lang-laufende Wellen, die mein Surf-Level um das fünffache überschreiten.
There they are, the waves I chase for days. Long waves roll in, slightly (five-times, I’d say) exceeding my surf abilities.

Es sieht nach einem guten Spielplatz aus für diejenigen, die sich hier im Wasser tummeln. Genauer betrachtet dürften die Wellen rund 5 Meter hoch sein, da ist nicht ohne.
What looks like a nice playground for those who can deal with 5-metres-waves, is a challenge of hydropower and experienced reflexes.
Auch hier ist Mauis Küste vor allem eins: steinig. Ob Lavabrocken oder Korallenriffs, wer in die falsche Richtung surft, treibt oder fällt, landet hart.

Once more, Maui’s shoreline is framed by rocks. Little mistakes in the direction of surfing, current or falling may lead to rough encounters with lava-stone or coral riffs.

Ich verabschiede mich also von Mauis Wellen und sehe mir stattdessen Pa‘ia an, nächstgelegener Ort und angeblich Ursprung der Surferszene.
Turning my back to Maui’s waves, I take a look at Pa’ia, known as the very origin of surfing from what I have heard.

Pa‘ia ist so historisch wie US-Geschichte nur sein kann. Was davon Image ist und was mit echtem Leben pulsiert, ist morgens um halb zehn schwer zu sagen. Anhand all der Motto-Shops und Cafés erkenne ich inzwischen das Muster im Touristik-Marketing: Surfing (und, absurderweise, VW-Bullis, die niemand hier fährt) ist das große Thema, obwohl es kaum einen ungeeigneteren Ort dafür gibt. Abgesehen von den Big Waves für Profis besteht Maui an den Rändern vor allem aus schroffen Riffs, gelegentlich mit ein paar Metern losem Sand. Totale Neulinge werden im flachen Wasser in die auslaufenden Gischt-Wellen gesetzt, dann wird das Board vom Trainer angeschubst und der Surf-Schüler meint, er würde nun Wellenreiten. Wer über dieses Level hinaus ist, geht besser nach Californien – dort lernen übrigens alle Hawaiianer ordentlich Surfen.
Pa’ia is as nice and historic as US past can be. Hard to tell image from real life, though… Little by little, I can see touristic marketing riding the wave of “all about surfing” while, hand to heart, there is hardly a less-suitable place for decent surfing. All they have on Maui is big waves for the pros and shallow riffs all over. The one thing they enable for absolute beginners is: take them to one spot (Kihei) or another (Lahaina) in gentle whitewash, give the board a push and make them stand up, pretending to surf.

Zum Glück ist Maui trotzdem ein wunderschönes Reiseziel. Da ich schon mal im Norden bin, kann ich von hier aus gut nach Osten weiterfahren: hinein in die fruchtbare Dschungel-Welt der Road to Hana!
Fortunately, Maui is worth a trip nonetheless. After all, the North Shore is the ideal starting point for the famous Road to Hana!

Kurven ohne Ende, einspurige Brücken und immer wieder Wasserfälle. Es gibt auch Wanderwege hier und da, aber Wandern in tropischer Wärme ist nicht so mein Ding.
The „Hana Highway“ is a narrow, winding mountain route that takes you further down into djungle-landscapes and waterfalls. Hiking paths enable to step in even more, but hiking in tropical temperatures is beyond my favourite hobbies.

Zwischendrin öffnen sich Buchten und Ausblicke zum Pazifik. Es ist ein wahrer Panorama-Volltreffer: Dschungel trifft Südsee! Hätte ich den heutigen Tag sorgfältig geplant, dann wäre ich für eine Wanderung zu einem der besonders berühmten Strände angemeldet (online Reservierung, ohne geht nichts). Dank meiner Spontaneität genieße ich hier und da den Ausblick und fahre dann weiter.
Every now and then, the route enables picturesque views on the pacific ocean. Those with proper planning might have reserved (online, days or weeks ahead) their hike to one of the special bay beaches in this area, while I am fine with a bit of see and drive.

Auf den letzten Kilometern der Strecke ergibt sich ein Sprung in das natürliche Becken des Nailiilihaele Wasserfalls. Herrlich, das hatte ich seit meiner Reise nach Thailand nicht mehr!
Approaching Hana, a wonderful occasion comes along the way: For the first time since my Thailand trip, I jump into the natural pond at the Nailiilihaele waterfall and enjoy the refreshment!

Am Nachmittag lasse ich mich am Baldwin Beach nieder. Kurz überlege ich, wie ob ich die hiesigen Lifeguards näher kennenlernen will, entscheide mich dann aber doch gegen einen Bodyboard-Ausflug in die heftige Brandung.
The afternoon is sunny and the Baldwin Beach inviting. I consider getting in touch with the lifeguards, but then decide against a foolhardy ride with my boogie board in the strong breakers.

Zum Sonnenuntergang findet sich rund um das Whale Sanctuary Visotor Center (Kihei) die übliche Ansammlung von Anwohnern und Touristen ein. Kein Wunder, ist der Kalepolepo Beach mit seinen Riesenschildkröten (heute: 3) und der Live-Musik (meine Ukulele und ich) doch einer der besten Plätze zum Einnehmen eines mitgebrachten Aperitifs.
Sure enough, the day ends with sunset, ukulele and turtles. It probably is one of the most attractive beaches during the evening, given the pile of attractions with giant turtles (today: 3 of them) and live music (me, basically).
