
Da stehen also Steine rum und alle pilgern hin. Unser erster Gedanke: „Das habe ich mir größer vorgestellt.“ Verglichen mit anderen Steinkreisen, die mir in Schweden oder auch in der Bretagne begegnet sind, ist Stonehenge lächerlich klein. Zumindest in den ersten Minuten.
Our expectation was about something… bigger. More huge, more impressive. Wider, at least. I have seen other stone circles and this, well… Shortly we wonder if we are at the right spot, given the less-than-expected size of the stone ring and the limited number of tourists.

Der Besucherpfad, der um die Megalithen herumführt, ist geschickt angelegt: je weiter wir dem Pfad folgen, je mehr sich die Perspektive ändert und die Entfernung zunimmt, umso eindrucksvoller wird es.
We follow the visitors’ path and, little by little, fascination enfolds. Slight changes in perspective, a bit more of a distance and a better view on the horizontal lintel stones – it finally gets us.

Mir ist egal, ob die Steine einst ganz anders standen. Oder wie sie überhaupt errichtet werden konnten. Auch die Frage nach Zweck oder Nutzung, nach religiöser Bedeutung und nach Außerirdischen ist jenseits dessen, was den Ort ausmacht. Mir geht es, wie bereits an Cape Cornwall und Tintagel: Ich könnte ewig hier bleiben und es würde sich gut anfühlen. Einfach hier sein ist in Ordnung, ohne dass es Action braucht oder irgendein Entertainment. Und falls doch jemand immun gegen die kraftvolle Energie ist, kommen ab dem späten Vormittag genug Touristen mit allerlei Eigenheiten, das dürfte ausreichend unterhaltsam sein.

Any debate of how the stones have been originally arranged, how and why it has been constructed or for which purpose, it is all irrelevant. This site, similar to the sensation at Cape Cornwall and Tintagel, comes with a vague, yet powerful energy. No need for action or entertainment, just being here is fine. And ever will be.
However, if anyone happens to be immune to the special atmosphere, they may wait until tourist density increases significantly – then, of course, there will be enough entertainment, watching the attitude of others.

Melly und ich sind rundum zufrieden mit unserem Timing. Wir legen einen Zwischenstopp am Besucherzentrum ein, damit ich im dortigen W-LAN mal eben den nächsten Job klarmachen kann. Um uns herum sind plötzlich Horden von Menschen, überall Warteschlangen und jeder steht irgendwem auf den Füßen herum. Zeit zum Aufbruch mit dem Ziel, Hector am Park & Ride Parkplatz von Salisbury abzustellen.
Melly and me, we are extremely happy with our timing. When pausing at the visitor centre, we are overwhelmed by the masses of people that pop up everywhere. Time for a bit of WIFI (job application as part of my travel life) before it is best to leave this place behind. Hector detected park & ride signposts along the way, and we are keen to see what Salisbury is about.

An einem der Kreisel von Salisbury biegen wir falsch ab und parken versehentlich 100m hinter der berühmten Kathedrale. Nun, da Hector schon mal steht, belassen wir es dabei und machen uns auf den Weg zum höchsten Kirchturm des Landes.
One of the roundabouts throws us into a road towards Salisbury centre with a parking lane and just the right spot for slim Hector. Google maps says that we are only 100m away from England’s highest spire and the huge cathedral, so no complaints about missed turns.

Egal wie schön die Gegend ist, es gilt einmal mehr: Haben wir uns größer vorgestellt. Zumindest die Kathedrale.
Despite the inviting charm of the alley, we stumble once more about our expectation: Shouldn’t the cathedral be taller?

Einige Schritte später wird klar: DAS hier ist die Kathedrale in all ihrer Pracht.
A few footsteps ahead, we get it: THIS is the Salisbury Cathedral. And it is stunning beautiful.

Umgeben von einem Park steht hier das Musterbeispiel aller frühenglischen Gotik-Bauten. Die Architektur ist beeindruckend, das Licht und die Farben sind fantastisch. Im Inneren gibt es so viel zu entdecken, als würde man fünf Kirchen auf einmal besichtigen. Eine der ältesten, mechanischen Uhren der Welt. Ein schwarzes Taufbecken, in dessen Wasserfläche sich die Lichtfenster spiegeln. Verschiedene Materialien in den unterschiedlichen Bereichen, so dass sich immer wieder andere Farben und unterschiedliche Lichtstimmungen ergeben. Ehrwürdige Gräber mit hingebungsvoll gestalteten Skulpturen darauf. Und vieles mehr…
The cathedral is definitely worth the entrance fee and a good hour of precious holiday time. Great architecture (Early English Gothic), fantastic light, beauty all around – overwhelming. The Cathedral Church of the Blessed Virgin Mary (= official name) is one of the most beautiful, inviting and interesting churches I have ever seen.








Es ist eine der schönsten Kirchen, die ich je gesehen habe. Der Gesamteindruck geht weit über die Summe der Komponenten hinaus: Die beeindruckende Schönheit des Gebäudes reicht nicht aus, um auch nur ansatzweise zu erklären, warum ich regelrecht ergriffen bin. Es ist ein Zusammenspiel aus Menschen (Danke an die freundliche Nonne und ihre Erläuterungen), aus Licht, und aus der Wirkung des gesamten Ortes.
Vermutlich bin ich nach all den Wochen Bretagne und Südengland hoffnungslos esoterisch geworden…
Once more, it feels like being in the centre of an energy field. Later today, when the yoga lady in one of the cute shops tells us about the special spirit of Salisbury, I totally agree with her. Guess the weeks in Britanny and Southern England have turned me into some eccentric, esoteric lady.

Der restliche Nachmittag ist Genuss-Tag. Melly entdeckt lässige Yoga-Klamotten in einem hübschen kleinen Shop, dessen Besitzerin uns zu einem versteckt gelegenen Hinterhof mit reizendem kleinen Café lotst. Salisbury erweist sich als lebendiges, wunderschönes Städtchen, das es mit den Park-Knöllchen zum Glück nicht allzu genau nimmt.
The rest of the afternoon is as pleasant as can be. Melly finds wonderful yoga clothing in a neat little shop, from there we follow the owner’s recommendation to a hidden backyard-café and in between, we promenade the streets of Salisbury.
